NRHA Germany
NRHA Germany

19.09.2022

Mit Horst Geier verliert der Westernreitsport eine treibende Kraft

Mit Horst Geier verliert der Westernreitsport eine treibende Kraft

Vergangene Woche ereilte uns die traurige Nachricht, dass Horst Geier, „Mister AMERICANA“, Mitbegründer der DQHA, NCHA und EWU, langjähriges Vorstandsmitglied der NRHA Germany und Mitbegründer der Flachsberg-Ranch, im Alter von 79 Jahren verstorben ist.

Horst Geier war einer der großen Pioniere des Westernreitsports in Deutschland. Nachdem er für seine Frau in einer Quarter Horse Stute den sehnlich herbeigewünschten, gelassenen und zuverlässigen Freizeitpartner fand, packte ihn die Leidenschaft für die Westernreiterei und er begann sich für den Sport zu engagieren. Seine freie Zeit widmete er fortan entsprechenden Zucht- und Sportverbänden: Er war Mitbegründer und erster Präsident der EWU, Mitbegründer der DQHA und NCHA Germany und jahrelanges Mitglied im Vorstand der NRHA Germany.

Doch nicht nur seine ehrenamtliche Tätigkeit prägte die Western-Szene nachhaltig. 1978 gründete Horst Geier gemeinsam mit Kay Wienrich die Flachsberg-Ranch. Die Flachsberg Ranch war eine der ersten Ranches in Deutschland, die sich professionell mit der Zucht, Ausbildung und dem Verkauf von American Quarter Horses und Paint Horses beschäftigte und machte sich international schnell einen Namen als Importeur guter Westernpferde. Zwanzig Jahre lang dominierten die beiden leidenschaftlichen Westernreiter den europäischen Markt. „Ich lernte Horst Geier 1976 kennen“, erinnert sich Kay Wienrich. „Als innovativer Mann hatte er schon immer ein Gespür für Trends und Entwicklungen, besonders für das, was das Westernreiten einmal werden sollte.“

Dieses Gespür gemeinsam mit seinen Erfahrungen aus den Verbänden und der Flachsberg-Ranch sowie dem Ehrgeiz und der Passion den Westernreitsport in Deutschland und Europa populärer zu machen, veranlassten Horst Geier dazu Westernreitsportturniere durchzuführen. „Westernreiten wurde zu dieser Zeit als geistige Verirrung einiger pferdeaffiner Menschen gewertet, deren Orientierung in dieser Reiterei primär aus den Westernserien, Samstagnachmittags um 18.10 Uhr, herrührte“, erzählt Kay Wienrich. „Doch Horst Geier ließ sich davon nie beirren.“ Er fing an kleinere Play Days zu organisieren und veranstaltete 1982 die erste rasseoffene Europameisterschaft des Westernreitens. Es war sein Verdienst, dass aus diesem Event über die Jahre hinweg das „Mekka des Westernreitsportes“ wurde: Die AMERICANA. Mit der AMERICANA erreichte Horst Geier sein Ziel. Er machte den Westernreitsport populär. Die Messe lockte zigtausende Besucher an und die Westernreitsportverbände freuten sich jedes Jahr über steigende Mitgliedszahlen. Spitzen-Reiter und Westernreitsportfans aus der ganzen Welt pilgern seit jeher zum Fest des Westernreitsportes und so mancher NRHA World Champion Titel wurde auf der AMERICANA bereits entschieden.

Den Einfluss den „Mister AMERICANA“ auf die Westernreitsport-Szene hatte, bleibt unermesslich und das Engagement, die Passion und der Ehrgeiz, den Horst Geier in den Westernreitsport investierte, sind unvergleichlich. Mit ihm verliert die Westernwelt einen ihrer größten Unterstützer und Fürsprecher. Unsere Gedanken und unser herzliches Beileid gehen an Horst Geiers Familie, insbesondere seine Frau Anneliese.

 

Text: NRHA Germany