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INTERVIEW

kommen sein, wo sich der Verlust der Arbeit oder die Kurzarbeit                E
von Einstellern und Pferdebesitzern ausgewirkt hat.
Dramatisch sind natürlich die Auswirkungen auf Turnierveran-
stalter und Turnieranlagen, wie beispielsweise Gut Matheshof,
deren Geschäftsmodell primär auf der Durchführung von Tur-
nieren basiert.

Bei den Ausstellern und Geschäften für Reitsportartikel hängen
die Auswirkungen davon ab, ob sie über eine gute Internet-
präsenz, das heißt einen Online-Shop verfügen oder nicht. Im
letzteren Fall sind die Auswirkungen gravierend. Tierärzte, Huf-
schmiede und Futterlieferanten dürften von der Krise verschont
geblieben sein.

SLIDE IN:                                                                O  B
Die Kosten, wie Gehälter und anderes mehr für den Verein lau-
fen weiter. Wie kommt die NRHA Germany damit klar bezie-
hungsweise gibt es für Vereine dieser Art finanzielle Hilfen vom
Staat?

ROGER WINKLER:                                                     P  R
Als gemeinnütziger Verein sind wir grundsätzlich nicht Gewinn
orientiert, trotzdem müssen wir finanziell über die Runden kom-
men. Unsere Haupteinnahmequelle sind die Mitgliederbeiträge
und diese sind zum Glück nicht oder kaum vom Virus betroffen.
In der Geschäftsstelle gibt es weniger Arbeit, was zu weniger
Überzeit führt, was wiederum zu tieferen Personalkosten führt.
Die Turniere als Ganzes sind immer ein Verlustgeschäft, fallen
sie aus, spart der Verein Geld.

Natürlich fallen auch Einnahmequellen beispielsweise durch
Vermietung von Ausstellerfläche und ähnlichem weg. Auf den
Punkt gebracht, es braucht sich niemand aus finanziellen Grün-
den Sorgen um den Verein wegen der Corona-Pandemie zu ma-

Echen. Trotzdem ist es natürlich für den Verein nicht schön, wenn

wir keine oder erst spät im Jahr Turniere durchführen können,
denn das ist unser Zweck, unsere Daseinsberechtigung.

SSLIDE IN:

Wie ist der kurz- und langfristige Ausblick deiner Meinung nach
und was sollte von Seiten des Vereins getan werden, um die

EPandemie möglichst gut und finanziell lebensfähig zu überste-
Lhen?

ROGER WINKLER:
Wie oben erwähnt brauchen wir uns kurzfristig keine Sorgen
um die Lebensfähigkeit des Vereins zu machen. Langfristig, vor
allem wenn es nach der Lockerung zu einem weiteren Lock-
down kommen und die wirtschaftlichen Auswirkungen gravie-
rend sein sollten, und die Wirtschaft lokal und global in eine
tiefe Rezession fällt, dann würde sich das im Verein sicher durch
einen Rückgang der Mitgliederzahlen bemerkbar machen. Wir
wollen nicht hoffen, dass es so weit kommt.
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